Kein aufgebauschtes Spektakel. Kein Lagerfeuer-Romantik-Kitsch. Sondern fünf Tage, die Spuren hinterlassen haben. Bei 21 Teams aus Einrichtungen der Jugendhilfe. Und bei uns.Denn St. Nikolaus war nicht nur zum zweiten Mal Mitorganisator – wir waren mittendrin.
Zwei Teams haben sich reingeschmissen – in Rauch, Wasser, Dreck und Entscheidungen. Sie wurden zu Firefightern, zur Coastguard, zur Mountain Rescue und zur Civil Protection. Aber eigentlich wurden sie zu etwas anderem: Zu Menschen, die spüren, dass sie zählen.
Niemand „schwierig“ oder „auffällig“. Da war ein Trupp, der lernte sich blind zu vertrauten, weil es sein musste. Da war ein Mädchen, das sagte: „Ich dachte immer, ich wär nicht belastbar.“ Und dann trug sie unzählige Male die selbstgebaute Trage über Stock und Stein.
Da war ein Junge, der sich nicht traute, laut zu sprechen – und plötzlich das Kommando gab, weil es kein anderer tat.
Projekt Phönix ist keine Maßnahme. Es ist ein Möglichkeitsraum.
Für Verantwortung. Für Wachstum. Für echte Selbstwirksamkeit.
Für das, was Schule oft nicht leisten kann – und der Alltag selten zulässt.
Wir bei St. Nikolaus glauben an genau solche Räume. Deshalb waren wir nicht nur Mitorganisator, sondern mit vollem Herzen dabei. Wir haben begleitet, gespiegelt, gehalten – und gesehen, wie aus Jugendlichen Träger und Trägerinnen von Verantwortung wurden.
Und wir sagen klar: Da geht mehr. Mehr junge Menschen, die über sich hinauswachsen. Mehr Teams aus der Caritas, die sich trauen, dabei zu sein.
Projekt Phönix wächst mit jedem, der sich einlässt. Und ja – manchmal bleibt am Ende nur ein verschwitzter Einsatzanzug, ein rauer Hals vom Schreien, und ein Satz, der alles sagt:
„Ich wusste nicht, dass ich das kann.“
Roman Sendrowski - Erlebnispädagoge (St. Nikolaus Kinder- und Jugendhilfe)